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Filme „Eine Frage der Ehre“ und „63 Years on …“
7. Dezember 2015 | 19:30 - 22:30
FreeFilm „Eine Frage der Ehre“ Originaltitel: „Baroud d’honneur“, Frankreich 2006, Regie: Grègoire Georges-Picot, 54 Min., Originalfassung mit deutschen Untertiteln
60 Jahre nach Landung der alliierten Truppen in der Provence (1944) sind erstmals auch 15 afrikanische Veteranen, die daran teilgenommen hatten, zu den Gedenkfeierlichkeiten nach Frankreich eingeladen. Sie stehen stellvertretend für Zehntausende Afrikaner, die Europas vom Faschismus mitbefreiten. Die Kamera folgt zwei von ihnen, den Marokkanern El Ghazi Amnaye und Hammou Lhedmat. Es ist ihr erster Besuch in Frankreich seit dem Kriegsende und dabei erfahren sie, dass sie als Kriegsteilnehmer das Recht auf französische Pensionszahlungen hätten, wenn sie mindestens neun von zwölf Monaten im Jahr in Frankreich leben. So landen sie schließlich in einem der trostlosen Heime in Südfrankreich, in dem Dutzende alte Kämpfer aus Nordafrika verbittert und isoliert die Zeit totschlagen, um ihren Familien zu Hause mit den – nur in Frankreich ausgezahlten – Kriegsrenten das Überleben zu sichern. Der Film zeichnet sich dadurch aus, dass er nicht nur Interviews mit seinen Protagonisten präsentiert, sondern die Kamera auch unaufdringlich die Gespräche der Veteranen untereinander aufzeichnet, die ihre Zerrissenheit zwischen dem französischen Exil und der afrikanischen Heimat eindrucksvoll dokumentieren.
Film „63 Years on …“ Südkorea 2008, Regie: Kim Dong-Won, 60 Min, Originalfassung mit deutschen Untertiteln
Mit bewegenden Interviews und beeindruckendem Archivmaterial dokumentiert der Film die sexuelle Versklavung Hunderttausender Frauen durch die japanischen Streitkräfte während des Zweiten Weltkriegs in Asien und der Pazifikregion. Beispielhaft werden fünf Betroffene aus China, Korea, den Philippinen und den Niederlanden vorgestellt. (Die indonesischen Inseln waren bis zum japanischen Einmarsch eine niederländische Kolonie.) Die von den japanischen Besatzern zynisch als „Comfort Women“ („Trostfrauen“) titulierten Opfer berichten von ihrer Verschleppung, ihrem qualvollen Alltag in den Militärbordellen und ihrem Leben in den 63 Jahren danach. Der Film wurde 2008 mit dem „Asia Pacific Screen Award“ als beste Dokumentation ausgezeichnet und erhielt weitere Auszeichnungen auf internationalen Festivals.