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KinderKulturKarawane: Auftritt Arena y Esteras (Peru)

24. Juni 2023 | 20:00 22:00

Waggonhalle Marburg

KinderKulturKarawane – Eine Bühne für die Jugend der Welt
Seit 23 Jahren lädt die KinderKulturKarawane Jugendkulturgruppen aus Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas zu Tourneen nach Europa ein. Ziel ist, hiesige Jugendliche zum
Blick über den Tellerrand zu animieren, über andere Lebensumstände und Kulturen zu informieren und ihnen den Gedanken der Einen Welt naher zu bringen. Die KinderKulturKarawane wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, u.a. im Rahmen der UNESCO-Kampagne Bildung für Nachhaltige Entwicklung. Seit 2005 übernimmt eine AG der Martin-Luther-Schule die Organisation der KinderKulturKarawane in Marburg. Sie kümmert sich dabei um die Unterbringung in Gastfamilien, die Organisation der Auftritte und das Freizeitprogramm für die Gäste. Dieses Jahr kommen 5 junge Künstler*innen der Zirkus- und Theatergruppe Arena y Esteras aus Villa El Salvador, einem Stadtteil von Lima (Peru) nach Marburg.

Amarú (Hüterin des Wassers)
Diese Show ist eine kollektive Zirkustheater-Kreation, die auf der Legende von Amarú basiert. Diese stammt aus der Prä-Inka Zeit und ist eine kosmogonische Vision über den Kampf um das Wasser.
Regen – verkörpert durch die riesige Schlange Amarú – gilt hier als Ursprung des Lebens. Amarú ist nicht nur die Hüterin des Wassers, sondern sie erhält auch das Gleichgewicht der Natur. Als deren Hüterin wacht sie darüber, dass sich „Gewalt, die Gegengewalt erzeugt“, nicht in ihren Schuppen einnistet. Es scheint, als hätte die Natur in jenen Zeiten eine Stimme gehabt.

„Die Welt malt Stillleben, die Wälder sterben, die Pole schmelzen, die Luft wird unatembar und das Wasser ungenießbar, sie plastifizieren Blumen und Lebensmittel, und der Himmel und die Erde spielen verrückt in einer Versteigerung” (Eduardo Galeano).

Arena y Esteras

Das Projekt “Arena y Esteras” verbindet in seinen Zirkustheater-Produktionen soziale und künstlerische Interessen mit politischem Engagement. Die Produktionen der Gruppe beschäftigen sich oft mit traditionellen Geschichten der indigenen Völker Perus. Die Geschichten werden mit traditioneller und moderner lateinamerikanischer Musik und stimmungsvoller Beleuchtung inszeniert. Zahlreiche Zirkuselemente wie das Jonglieren mit Keulen und Bällen oder Einrädern bringen viel Dynamik in die Produktionen. Die aufwändig gestalteten Kostüme zeigen oft Tiere des Regenwaldes oder Fabelwesen.

Die Rückbesinnung auf die Traditionen der indigenen Bevölkerung im Sinne des “Buen Vivir” spielt auch in der Sozialarbeit des Projekts eine große Rolle. Übersetzt bedeutet “Arena y Esteras” Sand und Strohmatten. Das Projekt befindet sich in “Villa El Salvador” (VES), einem Vorort von Lima (Peru) in einem Wüstengebiet. Als das Viertel in den 1970er Jahren gegründet wurde, hatten Siedler aus dem Hochland einfache Hütten aus Strohmatten gebaut, um darin zu leben. Seitdem hat sich die Infrastruktur stark verbessert, der größte Teil der Bevölkerung lebt heute in befestigten Gebäuden, es gibt Universitäten und einen U-Bahn-Anschluss. Gewalt und Armut sind nach wie vor große Probleme vor Ort.

„Arena y Esteras“ ist heute ein Zusammenschluss von Künstler:innen, Pädagog:innen und Lehrer:innen unter dem Motto: „Für das Recht auf ein Lächeln“. Sie mischen sich in die lokale Politik ein, streben gesellschaftliche Veränderungen an und lassen sich dabei von Menschenrechten, kultureller Identität, Gleichberechtigung der Geschlechter und Respekt vor der Schöpfung leiten.Mit der künstlerischen Arbeit will „Arena y Esteras“ eine Gemeinschaft formen, in der jede:r in sozialer Verantwortung und Würde leben kann. In Schulen, auf der Straße, im Park – überall also, wo gelebt wird – greifen sie die Themen auf, die Menschen ansprechen, und suchen gemeinsam nach künstlerischen Antworten. Die Darsteller:innen sind Schüler:innen, junge Arbeiter:innen, Mütter oder einfach Nachbar:innen. 2012 wurde „Arena y Esteras“ für seine Arbeit mit dem Peruanischen Nationalen Kulturpreis ausgezeichnet.Die Jugendlichen von „Arena y Esteras“ sind engagiert in Netzwerken zur nachhaltigen Entwicklung und inzwischen auch sehr aktiv bei „Fridays for Future“ in Lima. Seit Jahren arbeitet das Projekt zu Fragen von Klimawandel und Klimagerechtigkeit und hat deshalb auch am Projekt „CREACTIV für Klimagerechtigkeit“ teilgenommen.

Eintritt 10€, ermäßigt 5€, Karten an der Abendkasse und im Weltladen Marburg