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Nicaraguanischer Dokumentarfilm: “Patrullaje”
September 24 | 19:30 – 22:30
Semana Latina 2024
83 min I 2023 I Regie: Camilo de Castro Belli, Brad Allgood
Filmgespräch mit dem Regisseur des Films Camilo de Castro Belli
Der packende Dokumentarfilm von Camilo de Castro Belli & Brad Allgood begleitet eine Gruppe indigener Ranger auf ihren Patroillen in einem der letzten unberührten Regenwälder Mittelamerikas, um der Zerstörung des Naturschutzreservates durch illegale Viehzücher entgegentreten.
Durch illegale Viehzucht werden große Teile des Regenwaldes in Nicaragua zerstört. Die indigenen Rama und die afro-stämmigen Kriol durchkämmen gemeinsam mit Undercover-Journalist Christopher Jordan das Naturreservat „Indio Maíz“, um nach illegalen Siedlern zu suchen. Doch diese machen keinen Hehl daraus, dass sie kein Interesse haben, die Abholzung zu stoppen, denn die Nachfrage nach nicaraguanischem Rindfleisch ist groß, vor allem in den USA.
Die Dokumentarfilmer Camilo de Castro Belli und Brad Allgood begleiten den Kampf der Ranger gegen das übermächtige Fleisch-Kartell, das seine Produkte profitabel in westliche Länder exportiert.
Indio Maíz ist einer der wichtigsten feuchten Tropenwälder Mittelamerikas mit einer Fläche von 2.639 Quadratkilometern (263.980 Hektar), in dem die Rama- und Afro-Nachkommen der Kriol und mehr als 500 verschiedene Tierarten leben.
Rindfleisch ist nach Gold und Kaffee das drittgrößte Exportgut Nicaraguas, und sein Hauptmarkt sind die Vereinigten Staaten. Dieses Fleisch, so prangert der Dokumentarfilm an, stammt aus Schutzgebieten wie Indio Maíz, die abgeholzt werden.
„Wir lieben das Reservat, wir lieben die Natur… Wir wollen nicht verlieren, was wir haben.“ Armando John ist einer von einem Dutzend Rangern, die im Biologischen Reservat Indio Maíz in Nicaragua patrouillieren, um die Invasion ihres Territoriums und das Vordringen der illegalen Viehzucht zu dokumentieren.
Der Regisseur Camilo de Castro Belli, Sohn der Schriftstellerin Gioconda Belli, sagt zu dem Film:
“Indigene Gemeinschaften in Nicaragua leiden unter einem stillen Krieg. Unter dem Schutz einer korrupten Regierung nehmen sich Bauern, Goldgräber und Viehzüchter gewaltsam kommunales Land, zerstören den Regenwald und terrorisieren die lokalen Gemeinschaften. In den letzten 10 Jahren wurden Tausende von ihrem Land vertrieben und über 70 Indigene, darunter Frauen und Kinder, getötet. Ich begann vor fast 20 Jahren, als ich als nationaler Fernsehreporter durch das Land reiste, über die Plünderung des Landes der Indigenen zu berichten. Als Nachfahre eines italienischen Einwanderers, der im späten 19. Jahrhundert das Land der Ureinwohner vermaß und konfiszierte, hat mich die Notlage der Gemeinschaften sehr berührt. In meinen Gesprächen mit indigenen und religiösen Führern erfuhr ich von vergangenen Gräueltaten, die aus den Geschichtsbüchern getilgt worden waren. Zurück in der Hauptstadt Managua ignorierten die Mächtigen nach wie vor die Schreie aus den Bergen und priesen stattdessen die Eröffnung neuer Märkte und den Anstieg der Rohstoffpreise. (aus dem Englischen übersetzt)”