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Neue Veranstaltungsreihe Ernährungssouveränität

Am 25. Mai startet die neue Veranstaltungsreihe des Weltladen Marburg. Das Thema in diesem Frühjahr/ Sommer: Ernährungssouveränität.

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Die Forderung nach Ernährungssouveränität ist noch relativ neu. Sie entstand auch nicht in einem akademischen Umfeld, sondern wurde zuerst von den Aktivist*innen der internationalen Kleinbäuerinnen- und Landarbeiterinnenbewegung La Via Campesina erhoben. Ernährungssouveränität setzt auf die Stärkung einer kleinbäuerlichen Landwirtschaft, die in erster Linie auf nachhaltige Art und Weise Nahrung für die lokale Bevölkerung produzieren soll. Einer Selbstversorgung – kombiniert mit lokalem und regionalem Handel – wird Vorrang vor Agrarexporten und Welthandel eingeräumt. Zentral für die ländlichen sozialen Bewegungen ist dabei der Kampf um ihren Zugang zu Land und Ressourcen wie Wasser und Saatgut. Außerdem auch die Forderung nach Anerkennung eines Menschenrechts auf Nahrung. Sie reagieren damit auf die Situation, dass von Hunger und Unterernährung im Globalen Süden vor allem Kleinbäuerinnen und Landarbeiterinnen betroffen sind. Und das, obwohl weltweit der Großteil der Nahrungsmittel von Kleinbäuerinnen produziert wird.
In Abgrenzung zu dem Ziel der Ernährungssicherheit geht es auch um die Selbstbestimmung und die Kontrolle über die Herstellung und Distribution der Lebensmittel, über Land und Ressourcen. Damit entsteht ein Interessensgegensatz zu einem agrarindustriell geprägten Modell von Landwirtschaft, das auf Monokulturen und Exporte ausgerichtet ist und von multinationalen Konzernen aus den Bereichen
Handel, Saatgut, Agrarchemie und Rohstoffen dominiert wird. Die vielfältigen Kämpfe um Ernährungssouveränität stellen deshalb auch Ernährungs-, Produktions- und Konsummuster im globalen Norden und in den urbanen Zentren weltweit in Frage. Und nicht zuletzt: Was bedeutet die Forderung nach Ernährungssouveränität eigentlich für Landwirtschaft hierzulande.