Seit Jahrhunderten sind die Wälder Schatzkammer der Biodiversität und (Über-)Lebensraum von Menschen, Pflanzen und Tieren. Sie beinhalten ca. vier Fünftel aller bekannten Tier- und Pflanzenarten abseits der Ozeane und sind die Lebensgrundlage von ca. 1,6 Mrd. Menschen. Zudem fungieren sie als gigantischer Kohlenstoffspeicher und wirken somit dem Klimawandel entgegen.
Angesichts dieser immensen Bedeutung des Waldes kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen um den Erhalt bedrohter Wälder, wie kürzlich um den nahe Marburg gelegenen Dannenröder Forst. Aber auch um den Hambacher Forst, die Regenwälder in Brasilien und Indonesien oder die Urwälder in den Karpaten. Viele Marburger*innen sind in diese Konflikte um den Erhalt von Wäldern, speziell des Dannenröder Forsts, involviert.
Die Veranstaltungsreihe nimmt diese regionale Betroffenheit als Ausgangspunkt, um das Thema Wald in eine globale Perspektive zu setzen: als mythisch aufgeladener und kulturell bedeutsamer Ort, als unerlässlicher Schutz gegen Klimawandel und Dürre, als Lebensort für indigene und kleinbäuerliche Menschen, als ausgebeutete Ressource und Opfer von Landgrabbing und Umwandlung in Monokulturen. Die Reihe hinterfragt aber auch den kolonialen Blick beim Thema Waldschutz. Gleichzeitig macht sie aber auch den weltweit immer stärker werdenden Widerstand gegen Waldzerstörung zum Thema. Sowie die Suche nach Alternativen und neuen Wegen, um die Verflechtungen und gegenseitige Abhängigkeit zwischen Wald und Mensch anders zu denken und zu leben.